2016-07-09

Nur diese Woche: "Die Reiter des Mars" für 2,99 €


Der Roman über das Scheitern der ersten Marsmission bei kdp ab Sonntag für nur 2,99 €. Das Szenario erinnert oberflächlich an Andy Weirs "Der Marsianer" - aber die Urfassung der "Reiter des Mars" wurde schon 1999 veröffentlicht!


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Wie groß ist Charon am Plutohimmel?

I knew this strange, grey world was not my own,
But Yuggoth, past the starry voids 

(Ich wusste: Diese fremde graue Welt war nicht die meine,
sondern Yuggoth jenseits der Sternenleeren)
H.P. Lovecraft: Fungi from Yuggoth
(c) Codex Regius


Was sagt es eigentlich aus, wenn die Experten schreiben, Charon sei am Plutohimmel über siebenmal größer als der Erdmond an unserem? Dieser unmittelbare Vergleich nimmt dieselbe - antarktische - Landschaft daher und versetzt sie im unteren Bild probehalber in den westlichen "Schwanz" der Cthulhu Regio auf dem Pluto, in eine Gegend, in der Charon noch tief über dem Horizont steht (da Pluto ihm stets dieselbe Seite zuwendet, wandert er anders als unser Mond von dort auch nicht weg).

In Kapitel 7 von "Pluto & Charon - Die Sonde New Horizons in den fernsten Weltenweiten" ist die im unteren Bild dargestellte Szene wie folgt beschrieben:

Welch ein Anblick müsste es sein, wenn Captain Future mit seinem Raumschiff über der Sputnik Planum absteigt und nach Westen fliegt? Dahin rast es über die einladend weite Stickstofffläche; dann muss er den Bug hochziehen, als vor ihm die Eisinseln der Baré Montes und die tausende von Metern hohe Küstenlinie auftauchen. Bald ziehen die endlos düsteren Höhenzüge der Cthulhu Regio unter ihm dahin. Vereinzelt blitzen frische Eisgletscher auf den Gipfeln wie Tautropfen. Das Sonnenlicht reicht eben noch aus, die Farbe des Bodens erkennen zu lassen: Er ist getüncht mit trübrotem Tholin, ein mit geronnenem Blut geflutetes Schlachtfeld, mehr Yuggoth als Pluto. 

   Da tritt eine aschfarbene Kuppel hinter den Bergen hervor. Sie schwillt zu einer Scheibe und löst sich schließlich gewaltig vom Westhorizont. Das ist Charon, Plutos abstoßender Bruder. Sieben Mal größer als der irdische Vollmond kriecht er am Himmel empor, und von dort lächelt kein Mann im Mond herab. Grausig ist das Licht, dass dieser furchtbare Riesensatellit wirft. Nicht nur tot ist er, sondern ermordet: Tiefe Klüfte spalten ihn von einer Seite zur anderen wie eine Hirnschale, die eine Axt zerschmettert hat. Als sei das Blut von Cthulhus Schlachtfeld so weit hinauf gespritzt, dass es sogar den Trabanten befleckte, breitet sich an seinem Scheitel ein zwielichtrot geronnener Fleck aus: ein Todesstern, den Lovecraft persönlich ersonnen haben muss!  


2016-07-06

How large is Charon at Pluto's sky?


What does it mean when scientists say, Charon was more than seven times larger in Pluto's sky than the Moon is in the sky of Earth? This direct comparison takes the very same setting on Earth, in Antarctica, and in the lower image relocates it into the Western "tail" of the Cthulhu Regio where Charon is still low above the horizon. 

In chapter 7 of "Pluto & Charon - The New Horizons spacecraft at the farthest worldly shores", the scene shown in the lower image is described like this:


What a sight would that be if Captain Future steered his spaceship down to the Sputnik Planum and headed westwards? On his ship races above the inviting broad nitrogen surface; then he is forced to pull steeply up when the icy islands of Baré Montes and the coastal line rising thousands of metres high behind come into view. Soon, the infinitely sombre ridges of the Cthulhu Regio march along beneath the ship. Just here and there, fresh ice glaciers flash on peaks like dewdrops. Faint sunlight just about manages to reveal the colour of the soil. it is dyed with dimly red tholin: a battlefield flooded under clotted blood, Yuggoth rather than Pluto.

   Suddenly an ashen dome looms forth behind the mountains. It grows to a disk and eventually withdraws from the western horizon, hugely blown up. This is Charon, Pluto’s repulsive brother. Seven times wider than Earth’s full moon it creeps up the sky, and no man in the moon smiles down from there. Ghastly is indeed the light cast by this dreadful orbiting giant. Not just dead it looks but murdered: Deep chasms cleft it apart from one side to another like a skull cloven by an axe. As if the blood from Cthulhu’s battlelands had gushed so high that it even stained the satellite, another clotted spot spreads twilight-red across its apex: a Death-star that Lovecraft himself must have made up!

2016-07-03

Edmond Hamiltons visionäres Bild des Plutos


Pluto 1940 und heute.
Mit der linken Abbildung illustrierte Edmond Hamilton 1940 seine Heftromanserie "Captain Future". Sie zeigt die östliche Hemisphäre des erst zehn Jahre zuvor entdeckten Plutos sowie drei Monde namens Charon, Cerberus/Kerberos und Styx, die laut Hamilton um 1970 entdeckt würden. Charon ist der größte seiner Plutomonde.

Rechts zusammengestellt: Aufnahmen der Raumsonde New Horizons von 2015 mit der östlichen Hemisphäre Plutos (beim 270. Längengrad) und den drei Monden Charon, Kerberos und Styx nebst Entdeckungsdatum. Beachten Sie die ringförmige Struktur im unteren rechten Quadranten beider Abbildungen.

Im 1940 erschienenen Roman "Calling Captain Future" (deutsch bei Golkonda: Erde in Gefahr) beschrieb Hamilton eine Landung auf der Plutooberfläche im Schein der drei Monde. Zu den dargestellten Erscheinungen zählen die Wandernden Berge - Gletscher aus Wassereis, die auf der Plutooberfläche entlanggeschoben werden. New Horizons wies das Vorhandensein solcher Wandernden Berge auf der Ebene Sputnik Planum nach!

Die visionären Textpassagen aus Hamiltons Roman werden im Sachbuch "Pluto & Charon" ausführlich zitiert und behandelt. Der im Juni 2016 erschienene Band ist über Createspace erhältlich. 

Das ist so merkwürdig, dass ich nicht widerstehen konnte, es in meinem Vortrag bei der Astronomischen Gesellschaft Urania im vergangenen März anzusprechen, von dem es hier einen Videomitschnitt gibt.