Pluto, Titan and other lesser worlds: Brauchen wir eine neue Definition unserer Monde?: Die physikalischen und chemischen Ähnlichkeiten im Aufbau von Zwergplaneten und großen Monden
der Gasplaneten veranlassen die Autoren, die bisherige Unterscheidung in Frage zu stellen. Statt strikt nach Umlaufbahnen zu urteilen, sollte der Aufbau der Welten stärker berücksichtigt und u. a. eine eigene Klasse für einander so ähnliche Welten wie Pluto, Triton und Titan beschaffen werden. Es wird vorgeschlagen, für Monde in hydrostatischem Gleichgewicht die ausgestorbene Bezeichnung Nebenplaneten (engl. secondary planets) wiederzubeleben.
2017-01-26
2017-01-07
Die Ente ist frei
Zeitungsenten – von arbeitsscheuen Übersetzern neuerdings Fake News genannt – gab es schon immer. Wahlentscheidende politische Relevanz gewannen sie aber erst, als der Qualitätsjournalismus sich entschloss, ihnen das Feld zu überlassen.
Haben Sie das Künast-Zitat nachgeprüft? Es war ja schließlich eine seriöse Quelle angegeben: die Webseite der Süddeutschen. Warum eigentlich? Weil die Süddeutsche so glaubwürdig ist? Oder, weil sie es neuerdings so leicht macht, unbeweisbare Meldungen in ihrem Namen zu verbreiten?
Ich habe es versucht, rief www.sueddeutsche.de auf, um festzustellen, ob und bei welcher Gelegenheit Renate Künast das gesagt haben soll. Und wurde sogleich von der Süddeutschen angemault, auf die Wahrheit hätte ich erst einen Anspruch, wenn ich meinen AdBlocker abschaltete oder ein kostenpflichtiges Abonnement abschließe. Erkennen Sie die Perfidität des Systems? Sobald ich zähneknirschend dieser Aufforderung nachkomme, macht die Süddeutsche Umsatz mit der Ente! Die linke Hand wird zur Faust wider die Fake News geballt, während mit der rechten grinsend die Kohle eingestrichen wird. Warum, fragt der Verschwörungstheoretiker in mir, sollte das Blatt dann überhaupt ein Interesse haben, die Ente zu entlarven? Könnte es nicht sein, dass die kaufmännische Abteilung sogar selber dieses getürkte Zitat als Clickbait losgelassen …
Entenjagd online bald nur noch kostenpflichtig. https://www.flickr.com/photos/honestreporting/14231913293 |
Weil mir dieses Geschäftsmodell der Süddeutschen dann doch zu anrüchig ist, lass ich darum jede weitere Recherche bleiben und vertraue darauf, dass die Quellenangabe schon stimmen wird. So wird es sich auch mancher jenseits des Großen Teichs gedacht – und in gutem Glauben Donald Trump gewählt – haben. Entengelege wie Breitbart, Russia Today oder der Kopp-Verlag gewinnen weltweit an Macht und Verbreitung, je mehr sich der Qualitätsjournalismus hinter Bezahlschranken vermauert, wo niemand mehr seine Dementis sieht. Damit fördert die angeblich seriöse Presse selbst die Entstehung einer digitalen Zweiklassengesellschaft: Die Ente ist frei, die Wahrheit gibt es nur für Reiche.
Das sind also die Medien, die sich am lautesten über die Ergebnisse britischer Referenden und amerikanischer Wahlen aufregen, zu denen sie selbst hinter ihren unerschütterlichen Paywalls lamentierend beigetragen haben.
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