Während ich die Kapitel zu diesem Buch bearbeitete, die meine Frau mir beistellte, fielen mir immer stärker die Ähnlichkeiten zwischen dem Saturnmond Titan und unserem liebsten Zwergplaneten Pluto auf. Beide haben zum Beispiel fast dieselbe Dichte. Beide tragen einen Äquatorgürtel aus rotbrauner Pampe, genannt Tholin, der an einer Stelle unterbrochen wird: Auf dem Titan durch Xanadu, auf dem Pluto durch Sputnik Planum (neuerdings Sputnik Planitia). Die Chemie ist dieselbe, ebenso die mutmaßliche innere Schichtung. Der wesentliche Unterschied ist hier: Auf dem Pluto liegt der Stickstoff größtenteils in Form von Eis auf dem Boden, auf dem Titan schwebt er als dichtes Gas in der Atmosphäre herum. Wenn man den Pluto in den Orbit des Saturns bringen würde, würde er dann zu einem kleineren Bruder des Titans werden?
Es waren diese Betrachtungen, die mich kurz vor Drucklegung noch anregten, den Untertitel "Plutos großer Bruder" hinzuzufügen. Und wir plädieren in diesem Buch auch dafür, dass eine neue Kategorie für Himmelskörper im Sonnensystem eingeführt wird: die Eiswelten, die plutoähnlichen, in die auch der Titan und der Neptunmond Triton aufgenommen werden. Denn wäre er in der Frühzeit des Sonnensystems dem Saturn entkommen, dann würden wir nicht zögern, diese fast marsgroße Welt als Planeten einzustufen. Gehört er wirklich in eine andere Klasse nur, weil er einen größeren Körper umkreist, der Pluto aber einen kleineren ... ?
Die Druckausgabe ist seit heute verfügbar hier:
Titan: Plutos großer Bruder
Die e-Buch-Ausgabe folgt Anfang Dezember.
Nachtrag: Eine Leseprobe ist ab sofort verfügbar auf Academia.edu !
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